Vortrag: "Der letzte Schliff" - die Gletscherschliffe der Hohburger Berge

 

 

01.10.2025 um 17 Uhr

Vortrag: Advent, Advent, ein Lichtlein brennt: Die Weihnachtskerze im Lichte der Geowissenschaften

 

 

03.12.2025 um 17 Uhr



„Der letzte Schliff“ - Von den Gletscherschliffen der Hohburger Berge im Geopark Porphyrland und wie sie zu Hauptzeugen eines Wissenschaftskrimis um die Begründung der Inlandeistheorie wurden

 

„Sollten die nordischen Gletscher wirklich von den skandinavischen Bergen bis an die Wurzener Hügel gereicht haben? Mich friert bei dem Gedanken.“ 

Mit diesen ehrfürchtigen Worten äußerte der Freiberger Geologe Bernhard von Cotta 1844 seine erste Vermutung, dass die Porphyraufragungen nördlich von Wurzen einmal im Einflussbereich einer von Skandinavien ausgehenden Vereisung gelegen haben könnten (COTTA 1844). Tatsächlich fand sein Freund und Kollege Carl Friedrich Naumann bald darauf an verschiedenen Porphyrkuppen zwischen Collmen/Böhlitz und Hohburg Spuren eines Eisvorstoßes in Form von Schliffen und Kritzungen. Der Entdeckung folgte ein jahrzehntelanger wissenschaftlicher Disput zwischen Befürwortern der „Inlandeistheorie“ und den Anhängern von Lyells „Drifttheorie“, der erst 31 Jahre später durch den schwedischen Geologen Otto Torell mit einem wegweisenden Vortrag zu den Gletscherschliffen im Rüdersdorfer Muschelkalk bei Berlin zugunsten der Inlandeistheorie beendet werden sollte. 

 

Referentin: Anja Sagawe, Museum für Mineralogie und Geologie Senckenberg, Naturhistorische Sammlungen Dresden

 

Entgelt: EUR 10,00/Person

 

Um Anmeldung per E-Mail an kultur@rittergut-trebsen.de wird gebeten.

 

„In der Gegend zwischen Weißenfels und Zeitz wird eine erdige Braunkohle abgebaut, die eine großartige Mineralöl- und Paraffinindustrie ins Leben gerufen hat" schrieb 1880 Emil Riebeck, Sohn des Braunkohlenpioniers und -industriellen Carl Adolph Riebeck. Der Bodenschatz, auf dem diese Industrien basierten, waren Braunkohlen; ganz am Anfang dieser Entwicklung stand allerdings eine spezielle „weißlichgraue Kohle, die man am Kerzenlichte entzünden konnte und die dabei fast wie Siegellack brennende Tropfen fallen ließ“. Dieser Pyropissit war der Rohstoff, aus dem seit etwa 1850 fabrikmäßig Paraffin für die Kerzenherstellung produziert wurde und der auch für die weniger begüterte Bevölkerung „Licht in´s 19. Jahrhundert“ brachte.

 

Der Vortrag spannt den Bogen von der Entstehung des Pyropissites bis hin zur Entdeckung und wirtschaftlichen Nutzung dieser speziellen Kohlen im Mitteldeutschland des 19. Jahrhunderts und verrät wie uns diese spezielle Braunkohle einst die heimelige Weihnachtsatmosphäre schenkte.

 

Referentin: Dr. Henny Gerschel, Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Freiberg

 

Entgelt: EUR 10,00/Person

 

Um Anmeldung per E-Mail an kultur@rittergut-trebsen.de wird gebeten.